Traditionelle Chinesische Medizin

1. Akupunktur

Was ist Akupunktur?
Akupunktur als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist eine mehr als 2000 Jahre alte Heilmethode, die durch das Setzen von Nadeln in spezifischen Punkten körpereigene Selbstheilungskräfte aktiviert, um so die Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Aus traditioneller Sicht versteht man unter Akupunktur die Regulierung der Lebensenergie, die in China Qi (sprich Tschi) genannt wird. Dieses Qi fließt in einem energetischen Netzwerk von Kanälen, das nicht nur durch die Akupunkturpunkte, sondern im Inneren auch die Organe miteinander verbindet und beeinflusst.

Herkunft und Entwicklung
Das älteste Lehrbuch der chinesischen Medizin, das „Huangdi Neijing“ (des gelben Kaisers Klassiker der Inneren Medizin), ist ca. 300 vor unserer Zeitrechnung geschrieben worden. Es gilt heute noch als eine wichtige Grundlage für das Studium der TCM im Osten wie im Westen. Das Neijing beschreibt bereits eine differenzierte Betrachtung der Natur, des menschlichen Wesens, der Ursachen von Krankheit und deren Behandlung.

Die Traditionelle Chinesische Medizin beinhaltet verschiedene Therapiemethoden:
Akupunktur und Moxibustion (chin. Zheniju, was soviel heißt wie Stechen und Brennen); Kräuterheilkunde (sie macht in China mindestens 60% der Anwendungen aus); Ernährungstherapie (die Energetik der Speisen); Tuina und Anmo (Chinesische Atmungstherapie und Bewegungsübungen).

Gesundheit und Krankheit
Warum wird ein Mensch krank? In der Chinesischen Medizin bedeutet Gesundheit ein dynamisches Gleichgewicht mit dem Vermögen, sich an viele innere und äußere Veränderungen anzupassen. Im chinesischen Denken ist die Gesundheit unzertrennlich mit der Vorstellung von Fließen und Wandlungsfähigkeit verbunden. Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass alle körperlichen und geistig-seelischen Vorgänge im Menschen mit den natürlichen Abläufen im Kosmos in Verbindung stehen. Die Chinesen sagen: Der Mensch steht zwischen Himmel und Erde!

Das Yin Yang-Symbol
Das alte chinesische Zeichen, in dem das Dunkle und das Helle immerwährend kreisen, sich ergänzen und hervorbringen, symbolisiert das sich ständig verändernde Gleichgewicht von Yin und Yang. Dieses Gleichgewicht bestimmt den freien Fluss von Qi, der Lebensenergie. Yin und Yang bilden das dynamische Gegensatzpaar, das alles Leben hervorbringt: Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe, Ein- und Ausatmen, Energie und Materie, Leben und Sterben. Aus dieser Vorstellung der Polarität aller Dinge entwickelte sich die Chinesische Medizin und ihre Auffassung darüber, wie Krankheit entsteht und Gesundheit erhalten wird. Ein Ungleichgewicht von Yin und Yang bewirkt, dass Krankheit entstehen können. Es sind verschiedene Faktoren, die dieses verursachen kann und die der Akupunkteur erkennen und einschätzen muss:

1. Die Angeborene Konstitution: familiäre Veranlagungen, sog. Dispositionen müssen beachtet werden. Das genetische Erbe legt die Grenzen der eigenen Gesundheit fest. Die Frage ist, in welchen Organfunktionen macht sich die geringe Widerstandskraft besonders bemerkbar?
2. Emotionaler und geistiger Zustand: Stress, Kränkungen, Sorgen, Ängste, Nöte, Abneigungen, Ärger, Trauer etc. haben spezielle Wechselbeziehungen mit den Organen. Eine gestörte Organfunktion kann übertriebene Emotionen hervorrufen, ebenso kann auch das Organ durch langanhaltende starken Emotionen negativ beeinflusst werden.
3. Ernährung: Die schlechte Qualität und der niedrige Nährwert vieler Lebensmittel heute ist ebenfalls eine Ursache von Erkrankungen. Die meisten Nahrungsmittel enthalten Spuren von chemischen Substanzen wie Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe, sowie Pestizide. Aus unregelmäßiges, hastiges Essen unter Anspannung und zeitlichem Druck sind oft Mitbegründer einer chronischen Erkrankung.
4. Umweltfaktoren. Kälte, Wind, Hitze, Feuchtigkeit oder Trockenheit, auch der Mondstand, können jeweils allein oder in Kombination schädigend auf den Organismus einwirken. Die Wetterfühligkeit ist nur ein Beispiel dafür, wie das Klima unser Wohlbefinden beeinflusst. Ebenfalls hat die Familien-, Wohn- und Arbeitssituation großen Einfluss auf unsere Gesundheit.
5. Traumata: Damit sind nicht nur körperliche Unfälle, sondern auch tiefliegende emotionale Verletzungen gemeint, die sich grundlegend auf die Gesundheit auswirken können.
6. Drogen: Unter diesem Gesichtspunkt wird nicht allein der unmäßige Genuss von Kaffee oder Tee, Tabak, Alkohol, Zucker, Fernsehen und harten Drogen betrachtet. Eine große Rolle spielt auch die Einnahme von Langzeitmedikamenten, die oft genug unerwünschte Nebenwirkungen haben. Die Akupunkturbehandlung setzt sich zum Ziel, dass Drogengenuss oder Medikamentengebrauch allmählich reduziert werden.

Diagnose
Im Zusammenwirken dieser Faktoren entwickelt sich die Krankheit eines Menschen. Deshalb wird ein Akupunkteur nicht allein nach den Details der akuten Beschwerden fragen, sondern auch eine komplette Anamnese erstellen über die vergangenen Krankheiten, über auffällige Familienerkrankungen und über das allgemeine Wohlbefinden. Auch wird er gegebenfalls eine körperliche Untersuchung vornehmen. So wird ein vollständiges Bild angestrebt, das die Beschwerden in ihrem Gesamtzusammenhang zeigt. Hinzu kommen die Puls- und die Zungendiagnose: Die Zunge wird auf Form, Farbe und Bewegung des Zungenkörpers und auf die Beschaffenheit des Belags hin betrachtet. Die Pulse werden über der radialen Arterie an beiden Handgelenken gefühlt und dort an jeweils 3 Positionen beurteilt. Diese sind 12 Organfunktionen und deren Leitbahnen zugeordnet. Frequenz, Stärke und Ausdrucksform der Pulse geben Aufschluss über den Zustand der Funktionsbereitschaft der inneren Organe. Es gibt 28 verschiedene Pulsqualitäten, die spezifische Hinweise auf den kranken Zustand des Patienten geben. Puls- und Zungendiagnose ergänzen einander. So gelingt es, zusammen mit dem genauen Befragen des Patienten, ein exaktes Bild von der individuellen Krankheit zu bekommen und den Weg der Behandlung festzulegen.

Die Behandlung
Die Akupunkturbehandlung besteht aus dem Einsetzen von Stahlnadeln in wenige, ausgewählte Punkte, um das zuvor festgestellte Ungleichgewicht auszugleichen. Die Nadeln sind sehr fein (0,25mm ist die Normdicke einer Nadel), ihr Einstich wird zumeist als wenig schmerzhaft empfunden. Ein Gefühl der Schwere, des Ziehens oder auch wie elektrischer Strom ist wünschenswert und zeigt dem Akupunkteur, dass die Nadel des Qi im Punkt erreicht hat. Die Anzahl der Nadel ist variable und kann zwischen 2 und 15 liegen. Die werden zwischen 20 und 30 Minuten lang im Körper belassen, bei Kindern 1 bis 20 Minuten.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit, die zusammen mit der Akupunktur durchgeführt werden kann, ist die Moxibustion. Hierbei wird die Wolle von den Blättern des chinesischen Beifußkrauts (Artimesiae vulgaris) auf den Nadeln oder mit Unterlagen (Knoblauch, Ingwer) über Akupunkturpunkten verglüht. Diese besonders heilsame Wärme aktiviert und stärkt die Lebensenergie Qi.

Die Möglichkeiten der Akupunktur
Die Akupunktur ist im Westen besonders durch die Behandlung von extrem schmerzhaften Zuständen wie Arthritis, Migräne und Neuralgien sowie durch Operationen mit Akupunkturanalgesie bekannt geworden. Ihre Möglichkeiten sind jedoch viel umfassender. Sie ereichen von akuten, infektiösen Krankheiten bis hin zu chronischen Organerkrankungen. Eine Auflistung der vielen Krankheitsbilder, die durch Akupunktur geheilt werden können, wäre jedoch irreführend, da die traditionelle Akupunktur den ganzen Menschen behandelt und nicht nur eine schulmedizinisch definierte Krankheit. Auch wenn zwei Patienten mit der gleichen Krankheit zur Behandlung kommen, werden sie, wenn die Ursache verschieden sind, unterschiedlich behandelt. Die traditionelle Akupunktur versucht, Ursachen und Muster, die hinter der Krankheit liegen, zu erfassen und zu lösen.

Natürlich kann dort, wo ein Organ irreparabel geschädigt ist, auch die chinesische Medizin keine Heilung mehr erzielen! Sie kann hier jedoch lindernd eingreifen und evt. Medikamente mit starken Nebenwirkungen reduziert helfen.

Prävention
Die Feinheit und Präzision der chinesischen Diagnostik ermöglicht es, das gestörte Gleichgewicht bereits zu erkennen, wenn der Patient noch keine Beschwerden hat. Deshalb wird die Akupunktur auch als präventative Medizin bezeichnet. Diese Möglichkeit der Vorsorge sollte der Patient durch regelmäßige „Check up´s“ (zum Beispiel alle 4 Wochen oder jeweils zu den Übergängen der Jahreszeiten) ausnutzen.

Allgeimeine Fragen

Welche Krankheitsbilder lassen sich mit traditioneller Akupunktur behandeln?
Das Ziel der Akupunktur ist es, den ganzen Menschen zu behandeln und nicht nur eine lokale Krankheit. Jede Störung hat eine individuelle Entwicklung und stellt sich als persönliche Leidensgeschichte des Patienten dar. Auch wenn wichtige Symptome wie z. B. Kopfschmerzen gleich sind, so sind sowohl die Ursachen als auch die Schmerzdarstellung unterschiedlich. Deshalb muss auch die Therapie individuell angepasst sein. Sollten Sie Fragen zu den Behandlungsmöglichkeiten ihrer Erkrankung haben, so lassen Sie sich von Ihrem Akupunkteur einen unverbindlichen Beratungstermin geben um abzuklären, ob Ihre Krankheit mit Akupunktur behandelt werden kann.

Welche Krankheiten kann Akupunktur behandeln?
Im Allgemeinen hat sich gezeigt, dass Störungen wie Schlaflosigkeit, Stresserscheinungen, Energielosigkeit, Schmerzzustände, hormonelle Störung, viele Suchterkrankungen, funktionelle Erkrankungen, Allergien, Alterserscheinungen, Autoimmunerkrankungen sowie Kinderkrankheiten sehr gut auf die Akupunktur ansprechen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von Erkrankungen veröffentlicht, die erfolgreich mit der Akupunktur behandelt werden können; hier einige Beispiele: Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Sinusitis, Kopfschmerzen, Migräne, Trigeminusneuralgie, Arthritis, Tennisellbogen, Ischialgie, Lumbago, HWS-Syndrom, Magenschleimhautentzündung, Kolitis, Verstopfung, Durchfall, Konjunktivitis, Tinnitus, Katarakt, u.v.m.

Wer kann eine Akupunkturbehandlung erhalten?
Es gibt keine Altersbegrenzung nach oben oder unten für Patienten. Auch Babys und Kinder können behandelt werden, wobei es oft ausreicht, die Punkte nur zu massieren. Selbst Schwangere können bei erforderlicher Vorsicht ohne Nebenwirkungen genadelt werden.

Wie viele Behandlungen braucht man?
Normalerweise gilt: je älter die Erkrankung, desto länger muss der Patient behandelt werden. Häufig kann die Behandlungsdauer nach der sechsten bis achten Behandlung genauer eingeschränkt werden, da dann die individuelle Reaktionsbereitschaft deutlicher zu erkennen ist.

Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?
Eine fachgerecht durchgeführte Akupunktur hat eigentlich keine Nebenwirkungen! Im Verlauf der Behandlung kann es manchmal zur Aktivierung chronischer Prozesses kommen, da die Selbstheilungskräfte stärker werden. Solche positiven Reaktionen sind dem Therapeuten mitzuteilen, damit er seine Behandlung darauf abstimmen kann. Grundsätzlich ist der Heilungsverlauf von innen nach außen, so dass verstärkte Ausscheidungen über die Haut, über Stuhl, Urin oder Schweiß möglich sind. Meist tritt nach der Akupunktur eine wohlige Entspannung auf, manchmal ein vermehrtes Schlafbedürfnis, 2 Stunden vor und nach jeder Akupunkturbehandlung sind üppige Mahlzeiten, Alkoholgenuss, sexuelle Aktivität sowie körperliche Anstrengung zu vermeiden.

2. Tuina Akupressurmassage
Hat die gleiche Wirkweise und das gleiche Indikationsspektrum, wie die Akupunktur.

Kindertuina
Akupressurmassage aus der traditionellen chinesischen Medizin für Kinder

Bei Unruhe, Neurodermitis, Atemwegserkrankungen, Infektanfälligkeit, Appetit- und Verdauungsstörungen, Schlafprobleme.

3. Kinderakupunktur (ohne Nadeln)
Die Behandlung findet durch streichen mit einer breiten Nadelspitze über Körperregionen und durch beklopfen von Akupunkten und Meridianen mittels einer kleinen Messingkugel statt.

Anwendung findet diese Behandlung u.a. bei:
Säuglingen mit:
KISS- Syndrom
Dreimonatskoliken
Unruhe
Verdauungsbeschwerden
Verzögerte Bewegungsentwicklung

Für alle Kinder:
Erkältungsneigung, chronische Mittelohrentzündung, Asthma
Verdauungsprobleme
Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität, Sprachentwicklungsverzögerung
u.v.m.

Klassische Homöopathie

Körperlichen und physischen Erkrankungen im akuten und chronischen Zustand.

Eine ausführliche Befunderhebung führt zur Wahl des homöopatischen Mittels, dass der Lebenskraft des Patienten den Impuls gibt, wieder zur Gesundheit zu gelangen.

Kinesiologie

Über Muskeltest werden die für jeden individuell passenden Massnahmen gefunden, die dafür geeignet sind, das System des Patienten auf allen Ebenen (physisch, emotional und geistig) wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Die dafür eingesetzten Mittel sind Akupressur, Blütenessenzen, Brain Gym, Touch for Health, Homöopathie, Affirmationen, Visualisation, u.v.m.

Hinzu kommt, dass reflektieren der Fragestellung aus kinesiologischer Sicht.

Shiatsu

Durch Druck und Dehnungstechniken auf den Körpermeridianen wird die Energie des Körpers in Fluß gebracht und damit harmonisiert. Das unterstützt bei Heilungsprozessen und bringt den Menschen körperlich und seelisch ins Gleichgewicht.

Fußreflexzonenmassage

Die Füße sind ein Abbild des Körpers, so dass bestimmte Regionen des Fußes einzelnen Organen zugeordnet sind. Werden diese Zonen durch Massage stimuliert lösen sich Blockaden auf und Selbstheilungskräfte werden aktiviert.

Osteopathie

Osteopathie ist eine ganzheitliche die Schulmedizin ergänzende Therapie bei der der Therapeut mit seinen Händen Funktionsstörungen diagnostiziert und behandelt.

So wird immer der ganze organismus behandelt, nicht allein das Symptom, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.

  • das parietale System - der Bewegungsapparat
  • das viszerale System - die Organe
  • das Cranio-Sacrale System - Schädel & Rückenmark

Anwendungsgebiete können z.B. Rückenschmerzen, Gelenkprobleme, Rheuma, Tinitus, Schwindel, Menstruationsprobleme, Verdauungsstörungen etc. sein.

Cranio-Sacrale Therapie nach Upledger

Das Craniosacrale System umfasst den Schädel und die Wirbelsäule mit ihren ganzen knöchernen, bindegewebigen und flüssigen Anteilen.

Spannungen, Stau und Blockaden in diesen Strukturen werden durch sanfte Impulse zur Auflösung gebracht, wodurch die Umgebung des Zentralnervensystems optimiert wird.

Bowtech

Bowtech ist eine sanfte und entspannende Faszientechnik, die von dem Australier Thomas A.Bowen entwickelt wurde. Die Sanftheit ihrer Impulse macht es möglich, daß diese Technik vom Säugling bis zum alten Menschen Anwendung finden kann.

Mit den Bowengriffen werden Faszienverklebungen gelöst, so daß sich der Wasserhaushalt dieser Faszie reguliert und die Faszie ihre Elastizität wiedergewinnt. Hinzu kommt die Aktivierung des Parasympathikus durch die Stimulation der interstitiellen Rezeptoren, wodurch ein Spannungsausgleich im gesamten Körper stattfindet.

Durch diese umfassende Wirkungsweise lassen sich alle Körperstrukturen positiv beeinflussen.




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